»Novità«


ISBN 9783037340769
544 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 67.50
Lieferbar
Ausgangsthese des Bandes ist, dass in den Jahrzehnten um 1600 die Vorstellung von radikalem Traditionsbruch und voraussetzungslosem Neuanfang in den Bildkünsten erstmals weithin denkbar wurde und die Gestaltung, Wahrnehmung und Einschätzung von Kunstwerken die entscheidende Rolle zu spielen begann. Neben das bislang dominierende Theoriemodell kreativer Imitatio trat damit eine grundsätzlich anders konzipierte Alternative, die Kategorie des Neuen zu fassen. Zwischen diesen beiden Extremen wurde im zeitgenössischen Kunstdiskurs nun zudem eine Vielzahl von Zwischenlösungen erprobt.



Gefragt wird also nach der Bedeutung von Vorstellungen, Theorien und pragmatischen Umsetzungen, die auf das Neue in den Bildkünsten zielten: auf der Ebene der Produktion und Rezeption von Werken ebenso wie auf derjenigen des Selbstverständnisses und der Fremdeinschätzung von Künstlern und Kunst. Die Auseinandersetzungen und Positionsbestimmungen vollzogen sich dabei nicht nur im dauernden Wechselspiel zwischen Theorie und Praxis, zwischen visuellen und sprachlichen Kategorien. Möglichkeiten und Grenzen des Neuen in Kunst und Kunsttheorie wurden europaweit diskutiert und durch die Importe von exotischen Kunstobjekten noch beflügelt.



Der Band versteht sich als Beitrag zu einer umfassenden Bestimmung und Präzisierung des epistemischen Wissenswandels in Europa um 1600.
ZUM ANFANG